Irish Folk und Rock'n Roll für den guten Zweck: Gitarrist Klaus Teichmann, Martina Lensing, Gabriella Acsai und Astrid Kröger-Schönbach (von links)
Irische Klänge im Bürgerhaus
Band Folkorn gab ein unentgeltliches Konzert voll musikalischer Höhepunkte
IVON MARKUS PETERS
Sankt Augustin. Da hat sich der Teufel aber die Falsche ausge-
sucht. Im Country - Klassiker
"The Devil Went Down To Geor-
gia" duelliert sich der Fürst der
Finsternis an der Viola mit Anja
Städtler, Geigerin der Hennefer
Band "Folkorn", die auf der Büh-
ne des Bürgerhauses in Menden
praktisch um ihr Seelenheil fie-
delt; erfolgreich, wie selbst der
Teufel schließlich einräumen
musste.
Bereits zum dritten Mal trat die
der Folkmusik verpflichtete For-
mation unentgeltlich für den
Sankt Augustiner Lions Club auf
die Bühne. Der Reinerlös des
Konzerts ist für das Gemein-
schaftsprojekt "8sam!" der Stadt
Sankt Augustin mit dem Verein
Hotti bestimmt, das eine "Part-
nerschaft für Demokratie" auf-
bauen will, um Strategien gegen
Rassismus, Rechtsextremismus
und religiös motivierten Extre-
mismus zu entwickeln.Eine Auf
gabe, wichtiger denn je, wie An-
ke Riefers vom Lions Club sagte
Für die im Umfeld der Ge-
samtschule Meiersheide ent-
standene Folkorn eine weitere
Gelegenheit zu zeigen, weshalb
sie zu den besten Irish- Folk-
Bands der Region gezählt wer-
den. Birgit Groove (Piano), Mar-
tina Lensing (Percussion), Grün-
derin Astrid - Kröger - Schönbach
(u.a. Banjo) sind versierte In-
strumentalisten, die den Rah-
men bilden, in dem neben Anja
Städtler vor allem Sängerin und
Flötistin Gabriella Acsai die Ak-
zente setzen, wobei sie nicht sel-
ten an Ian Anderson von "Jethro
Tull" erinnert.
Reiches Repertoire
Gitarrist Klaus Teichmann zeig- te, dass er auch als Songschrei-
ber die Musik von der Grünen In-
sel verinnerlicht hatte, die von
Sänger Manfred Liedtke inter-
pretiert wurde. Musikalisch wur-
de die Band im reichen Reper-
toire der irischen Musik fündig,

Flötistin Gabriella Acsai setzte musikalische Akzente und erinnerte nicht selten an Ian Anderson von Jethro Tull
ergänzt mit Stücken von Bob Dy-
lan und der erschütternden Ro-
ma-Hymne "Djelem Djelem". Da
ließ sich das Publikum gerne
mitreißen, soweit dies unter Co-
rona- Bedingungen möglich war.
Damit waren die Weichen ge-
stellt für Ruben Fernández del
Campo (Guitar), Oliver Boll-
mann (Keyboard, Piano), David
Fernández del Campo (Drums)
und Markus Weisheit (Cajón),
die mit ihrem Blues und Rock'n
Roll die Zuhörer von Irland ge-
konnt in die amerikanischen
Südstaaten entführten.
Die Lions-Mitglieder hatten
für diese Veranstaltung im Vor-
feld einigen Aufwand betreiben
müssen. Exzellent aufgelegte
Musiker und ein sehr zufriede-
nes Publikum zeigten, dass sich
diese Mühen gelohnt hatten.
Rhein-Sieg-Anzeiger vom 23.09.20

Mit Irish Folk und Blues gegen Rassismus
Sankt Augustin Lions organisieren Benefizkonzert in Haus Menden
SANKT AUGUSTIN. Gute Musik für einen guten Zweck - eine gelungene Mischung, zu der der Sankt Augustiner Lionsclub
am Sonntag ins Haus Menden eingeladen hatte. 80 Karten à 15 Euro wurden verkauft. Der Erlös geht an das Projekt "8sam!"
gegen Rassismus und religiös motivierten Extremismus.
Bevor die Band Boom Boom Five mit Blues aufwartete, heizte die Hennefer Folk-Band Folkorn den Gästen mit quirliger
irischer Folkmusik ein. "Ich liebe die Leidenschaft, mit der diese Meiersheider Gruppe die Musik präsentiert", schwärmte Anke
Riefers von den Lions. "Ich bin sehr froh über die reibungslose und respektierende Sitzplatzfindung", dankte sie dem Publikum.
Folkorn hatte bei früheren Auftritten im selben Saal auch schon vor 180 Menschen gespielt. "Wir sind froh, dass die Künstler
ohne Gage auftreten", lobte der Vizepräsident der Lions Jürgen Anneken das Engagement der Künstler. Und Percussionistin
Martina Lensing merkte an: "Wir sind froh, dass wir wieder spielen dürfen."
Passend zum Thema des Benefizabends gegen Rassismus bot Folkorn die Hymne der Sinti "Djelem, djelem" dar. Ein weiteres Lied stammte aus Sizilien, einer Region, die wie Irland einst ein Drittel der Bevölkerung durch Massenauswanderung nach
Amerika verlor, wie Manfred Liedtke, der Sänger von Folkorn, erläuterte. Viele der Lieder, die am Abend zu hören waren, han-
delten von der Liebe zur und Sehnsucht nach der Heimat. Klaus Teichmann entlockte seiner Gitarre fetzige Sounds, Anja Städtler verzauberte mit ihrer virtuos klingenden Geige.
Den Bogen nach Amerika spannte schließlich die Formation Boom Boom Five. Sänger Frank von Martial erzählte, dass der
Name der Band rein zufällig entstand, als die Musiker in Memphis Tennessee vor einigen Jahren in einem Club ein Stück von
John Lee Hooker spielten. Ihre Musik kam in den Staaten so gut an, dass sie kurzerhand das von 1961 stammende Werk Boom Boom zu ihrem Namen erkoren.
Die musikalische Reise bis hin zum Rock'n Roll erfreute auch die Politikwissenschaftlerin Antonia Mundi, die bei der Stadt
Sankt Augustin Ansprechpartnerin für Integration und Sozialplanung ist. Mit Aktionen wie "8sam on the wall" (der GA berich-
tete), wirbt sie für das Projekt und dankte den Lions, dass sie mit dem Konzertabend ein Zeichen gegen Rassismus setzten.
Generalanzeiger, 22.09.20
Artikel erschienen im Kölner Stadtanzeiger am 12.07.19
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Die Eltern-, Pensionär- und Lehrerband "Folkorn" überzeugte mit "Irish Folk and more". Neben irischen und italienischen Songs spielte sie ungarische Weisen.
Überraschend, rauchig
und ausdrucksstark
Erfahrene Bands der Gesamtschule überzeugten -
Schülerin der Klasse 8b punktete mit Bond-Song "Skyfall"
VON RALF
ROHRMOSER-VON GLASOW
Hennef. Schüler, Eltern, Lehrer-
am Mittwochabend durften sie in
der Meys Fabrik alle ran, um Mu-
sik zu machen. Seit zehn Jahren
gibt es zwei Bands an der Gesamtschule Meiersheide, die
mit ganz unterschiedlichen Repertoires immer wieder gern
auf die Bühne gehen. "Folkorn"
heißt die Truppe, die zwar mit
Schülern* gestartet ist, inzwi-schen aber nur noch Erwachsene
in ihren Reihen hat.
"Irish Folk and more" ist ihr
Motto. Sie spielen Traditionals,
allerdings mit eigenen Arrange-
ments, die die hohe Vielfalt der
Stimmen und Instrumentalisie-rung betont. Manfred Liedtke ist
der Frontmann, inzwischen pen-
sioniert, nach wie vor mit Herz-
blut dabei. Er führte kundig
durch das Programm, trug als
Sänger einen großen Teil bei zu
zu dem mehrstimmigen Set, den
Flötistin Gabriele Ascai und Gei- gerin Anja Städtler ergänzten. Es
waren wunderbare, melancholi-
sche Weisen und schnelle Songs,
die "Folkorn" präsentierte.
Klaus Teichmann, Martina Schopp-Röttig, Martina Lensing
Birgit Groove und Astrid Kröger-
Schönbach komplettierten die
spielfreudige Gruppe.
Letztere musste nach kurzer
Pause wieder ran, ist sie doch
auch die Bandleaderin der
"Heavy Tunes", der Schüler- Big-
band. Nach ihrem ersten, viel- leicht noch ein bisschen chaoti-
schen Konzert vor zehn Jahren
hat sie sich zu einer festen Größe
in der Hennefer Musikszene ge-
mausert. Mit großer Besetzung
war das Orchester angetreten,
zahlreiche "Veteranen" - Schüler,
die bereits ihr Abitur gemacht -
waren gekommen. Sie musizier-ten sich mit erstaunlicher Virtuo-
sität durch die Literatur für bläserbetonte Arrangements. Nicht nur instrumental überzeug-
ten sie, aus ihren Reihen gibt es zahlreiche starke Stimmen. Das fing an mit Julia Müller aus der Klasse 7b, die mit der früheren Leadsängerin Maren Teichmann "Sway" brachte. Letztere lernt inzwischen an der Musicalschule in Hamburg. Laura Holsinger* aus der 12 gab eine starke "Valerie". Die Überra-schung des Abends aber war Merle Öwensen* aus der 8b, die mit dem Bond-Song "Skyfall" begeisterte - eine rauchige, ausdrucksstarke Stimme, die den "Heavy Tunes" gut steht.
*Anmerkungen: "Folkorn" war von Anfang an eine Band mit ausschließlich
erwachsenen Mitspielern. Der erste Auftritt fand jedoch im Rahmen eines Schüler-
konzertes statt.
*Die richtigen Namen der beiden Sängerinnen lauten "Luna Holsinger" und "Merle Löwensen".
